20. April 2021
Punkt 22. „Queerpolitik“ und Punkt 20. „Frauenpolitik“
„Queerpolitik“
Ausgehend von der feministischen Erkenntnis, dass Frauen in patriarchalisch geprägten Gesellschaften unterdrückt und ausgebeutet werden, wozu insbesondere auch die weibliche
Sexualität gehört, sind Lesben insbesondere von Nichtanerkennung oder Ignoranz betroffen, da lesbische Sexualität als nicht existent (Beispiel Strafrecht) oder mit einem Stigma behaftet betrachtet wird (Psychologie).
Die Transideologie gilt nach feministischer Analyse als ein Angriff des Patriarchats von „links-bizarr“: Durch Umdeutung des Begriffs „Frau“ (nicht „Mann“!) und damit auch „Lesbe“ als Frau mit homosexueller Orientierung bilden diese Bezeichnungen nicht mehr die biologische Realität ab. Grundlegender Anknüpfungspunkt für „Frau“ und „Lesbe“ ist soll nunmehr die „Identität“ sein, nach welcher auch „Transfrauen“, die ja angeblich über eine sog. „weibliche Genderidentität“ verfügen, den Anspruch erheben, sich „Frauen“, und bei (hetero)sexueller Orientierung hin zu Frauen auch „Lesben“ zu nennen. „Frau“ und „Lesbe“ verlieren also ihre biologische Basis und werden zum gesellschaftlichen Konstrukt. Das homosexuell-lesbische Begehren, ein Lebensthema, wird zur Nebensächlichkeit.
Was würden die Männer sagen, wenn sie lediglich noch gesellschaftliches Konstrukt wären?
Vorgeblicher „Grund“ für diese Umdeutung des Begriffs „Frau“ und „Lesbe“ ist das in westlichen liberalen Gesellschaften etablierte Verbot der Diskriminierung sexueller Minderheiten aufgrund der universellen Geltung der Menschenrechte, auf die der „linksliberale
Mainstream“ besonderen Wert legt. Daraus ergibt sich die Forderung nach „Self-ID“, also freier Wahl/Änderung des (amtlichen) Geschlechtseintrags, nach „geschlechtsangleichenden“ medizinischen Eingriffen schon im Kindes- und Jugendalter und allgemein nach „Inklusion“ von „Transfrauen“ in Frauenräume (umgekehrt ist das interessanterweise nicht zu beobachten; interessant wäre doch der Besuch eines „Transmannes“ in einer Schwulensauna…).
Notorisch übersehen wird dabei, dass grundrechtlich verbürgte Frauen- und damit Lesbenrechte durchaus in Widerspruch zu sog. „Transrechten“ stehen. Die „Buchstabensuppe“ „LSBTI“ dient lediglich dazu, die unterschiedlichen Interessen der jeweiligen Gruppen zu verschleiern. Es dominiert folgerichtig diejenige Gruppe in der Öffentlichkeit, die über die meisten Geldquellen verfügt (Transaktivisten). Das LAZ reloaded e.V. erhält z.B. keine Senatsförderung, weil es sich dem „*“ verweigert.
Die rechtlichen und tatsächlichen Konsequenzen dieser angeblichen „Transrechte“, nämlich das Geschlecht von der „Identität“ abhängig zu machen, sind gravierend: Der Verlust von
geschützten und autonomen Frauen- und Lesbenräumen bis hin zur Unterwanderung alteingesessener Berliner Lesbenprojekte wie das RuT e.V. (Rad und Tat) und das Spinnboden Lesbenarchiv e.V. durch Transaktivisten, der Behinderung von lesbischer Identität und Sexualität und der Einschränkung von Meinungsfreiheit: Ungestraft dürfen Lesben als Nazis und Rassistinnen beschimpft und von Veranstaltungen ausgeladen werden (Stichworte „Hate speech“ und „deplatforming“). Die sexuelle Selbstbestimmung wird zur Farce: Lesben werden zum heterosexuellen Geschlechtsverkehr mit „Transfrauen“ via „Lady Stick“ genötigt.
Durch Infragestellung der statistischen geschlechtsbasierten Grundlagen (z.B. „gender pay gap“) wird nicht zuletzt der grundgesetzlich begründete Anspruch von Frauen auf
Gleichberechtigung und staatlich gebotene Frauenförderung in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen untergraben.
Jungen Mädchen, die nicht nach geschlechtsstereotypen Rollenmustern leben wollen, wird suggeriert, sie seien „im falschen Körper geboren“ und sollten sich die weiblichen Teile ihres
Körpers herausschneiden lassen. Das wird dann „gesundheitliche Versorgung von Transmenschen“ genannt. Daran verdient lediglich der medizinisch-pharmazeutische Komplex; die Mädchen hingegen werden verstümmelt und ihr Leben lang von Medikamenten
(Hormonen) abhängig gemacht.
Die Frauen von LAZ reloaded e.V. erheben gegen diese unheilvolle Entwicklung ihre Stimmen und wollen auf die öffentliche Meinung einwirken durch:
– Feministische Analysen
– Schreiben an PolitikerInnen (MdBs, MdAs, MinisterInnen), Frauenverbände
– Kontaktaufnahme/Vernetzung/Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten
– Präsenz im Netz, Zoom-Auftritte, Reden auf öffentlichen (virtuellen) Veranstaltungen
– Öffentliche Protestaktionen
– Historisch orientierte Veranstaltungen mit Zeitzeuginnen bzw. Aktivistinnen der Lesben- und Frauenbewegung.
Was die Entstigmatisierung von sog. Sexarbeit mit „Queerpolitik“ zu tun haben soll, erschließt sich nicht: Millionen homosexueller Frauen und Männer gehören mitten in diese Gesellschaft. Sexarbeit ist ein gesellschaftliches und kein „queeres“ Problem. Grundsätzlich lehnen wir „Sexarbeit“ als gewaltvolle, insbesondere und mehrheitlich die Frau entwürdigende Tätigkeit ab. Zur näheren Begründung verweisen wir auf die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes, für die die Abschaffung der Prostitution ein
wichtiger Programmpunkt ist (Propagierung des „nordischen Modells“ mit Verbot der Prostitution und Bestrafung der Freier).
Frauenpolitik
Die Reihenfolge der Programmpunkte orientiert sich mal wieder gnadenlos am traditionellen Frauenbild:
Mütter, Gewalt, reproduktive Rechte, dann erst der „gender pay gap“, dann Frauenarchiv, Ehrenbürger:innen(gräber), Gender Budgeting und schließlich zuletzt das Parité-Gesetz und
die Mitbestimmung.
Verräterisch ist die Sprachregelung in den beiden letzten Absätzen: Ehrenbürger:innen und Ehrenbürger:innengräber und Frauen* beinhaltet zu allem Überfluss auch noch die Inklusion sog. „Transfrauen“. Diese lehnen wir ab, da sie Frauen- und Lesbenrechte untergräbt (s.o.).
11.04.2021, LAZ reloaded e.V.
Autorin: Gunda Schumann ©